Das Rittergut Asdonk – ein Juwel im Wandel der Zeiten

Der Gutshof Asdonk, ein siebenachsiger Backsteinbau mit Walmdach, liegt auf einer erhöhten Donkenplatte in einer von Bachläufen umgrenzten unverfälschten Naturlandschaft. Der Schlussstein über der nördlichen Tür des Wohnhauses bezeugt, dass das Wohngebäude aus dem Jahr 1836 stammt. Seit Herbst 1991 sind die Gebäude unbewohnt und dem Verfall preisgegeben. Geschichtsinteressierten Einwohnern aus Kamp-Lintfort ist bekannt, dass Gut Asdonk vor Jahrhunderten ein Rittersitz gewesen war und in einem Atemzug mit der Klosteranlage Kamp genannt wurde. In den letzten Jahren schien der geschichtsträchtige Flecken dem Vergessen entgegenzudämmern.

Drehen wir das Rad der Geschichte zurück, weit zurück bis ins Jahr 1227, in dem das Rittergeschlecht von Asdonk in der Person des Ritters Jacobus de Asdunc erste urkundliche Erwähnung findet. Derselbe bezeugt mit fünf weiteren Rittern die erzbischöfliche Bestätigung, dass ein ehemaliger Bürger der Stadt Rheinberg seine Frau und ihre fünf Kinder aus der Hörigkeit des Goswin van Eyll und dessen Erben befreit hat, um sie der Abtei Kamp als Wachszinsige zu übergeben (Quelle: Jürgen Kwiatkowski,’ Beitrage zur Geschichte des Gutes Asdonk im Ortsteil Rossenray der Stadt Kamp-Lintfort (fast schon ein Nachruf); aus: ‚der Niederrhein‘, Oktober 93, Heft 4, 60. Jahrgang, 236 ff.,237).

Mercatorkarte von 1597

Ein gutes Vierteljahrhundert später, am 25.4.1256, bezeugte der Ritter Henricus de Asdunck, offenbar ein Sohn das Jacobus, den Erwerb des Hofgutes Strommörs durch das Cistercienser-Kloster Kamp von der Benediktiner-Abtei Deutz. Nach der Klärung lehensrechtlicher Fragen kam es 1262 noch einmal zu einer gut dokumentierten Auseinandersetzung um den Besitz an der Strommörschen Vogtei zwischen dem Rittergeschlecht der Asduncks und dem Grafen Theoderich II von Moers, der das Gut für sich beanspruchte.Bei der Verhandlung und Zeugenvernehmung auf dem Kirchhof zu Orsoy sagte der Ritter Henricus de Asdunck aus, dass er den Hof und die Gerichtsbarkeit des Hofes, den sein Vater stets als freies Eigentum besessen habe, nach dessen Tod an die Abtei Kamp verkauft habe.

Auf diese Weise verknüpfte sich das Schicksal des ritterlichen Stammsitzes des Geschlechtes derer zu Asdunck mit dem angrenzenden, großzügigen Terrain des Klosters und läutete gleichzeitig den Niedergang des Hauses Asdunck ein, das nach einem knappen halben Jahrhundert dokumentierter Geschichte wieder aus der Geschichtsschreibung verschwand. Nach wie vor gelten die Asduncks aber neben anderen Geschlechtern als Fundatoren der Abtei Kamp.

In den folgenden Jahrhunderten taucht das Gut Asdonk verschiedene Male und meist im Zusammenhang mit der Abtei Kamp und der Grafschaft Moers in der Geschichtsschreibung auf. Sein Geschick bleibt jedoch zum Großteil im Dunkeln.

Mit der Aufhebung des Lehenswesens ging das Gut im 19. Jahrhundert an eine bürgerliche Familie über. Die weit zurückreichende Geschichte eines reichen Gutes mit ritterlichen Wurzeln fand 1991 ein vorläufiges Ende, als der Gutshof auf dem wasserumgrenzten Landareal nicht mehr bewirtschaftet wurde.

Mit dem Bauvorhaben ‚Rittergut Asdonk‘ wird Geschichte wieder lebendig und ein bedeutsames Areal niederrheinischer Historie dem Vergessen entrissen.

Der Mythos lebt.

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Vorges. Baustart:
3. Quartal 2012

Rittergut Asdonk

Graftstraße 1
47475 Kamp-Lintfort